Erkältung vorbeugen:

mit TCM & Aromatherapie

10 Tipps, die du kennen solltest, um nicht krank zu werden

Vielleicht kennst du das von dir selbst: Pünktlich sobald das Wetter kälter wird oder der Winter an die Tür anklopft ist der Husten oder die Schnupfennase nicht weit.

In diesem Beitrag gebe ich dir Tipps an die Hand, wie du einer Verkühlung vorbeugst bzw. was du aus Sicht der TCM und Aromatherapie anwenden kannst, wenn sich bereits etwas Konkretes anbahnt.

Viel Freude beim Ausprobieren!

Lass die Finger von Zitrus- und Südfrüchten

Vielleicht bist du jetzt überrascht, weil „das wichtige Vitamin C in den Zitrusfrüchten, um gesund zu bleiben“ …

Ja, in der westlichen Sichtweise wird uns von Klein auf eingebläut genug frisches Obst zu essen wegen der wichtigen Vitamine.

Die TCM sieht das ein wenig anders!

Denn es ist so: Süd- & Zitrusfrüchte wachsen in heißen Gebieten und wirken lt. TCM kühlend, um genau dort für Balance zu sorgen, wo es das Klima erfordert.
In nass-kalten Gebieten ist das nicht der Fall. Mit Mandarinen, Soda-Zitron und frisch gepresstem Orangensaft kühlst du dich unnötig herunter, wunderst dich warum du ständig frierst und förderst damit nur eine Erkältung. Daher: lieber nicht. ;)

Greife stattdessen auf heimisches & saisonales Vitamin C zurück

Ein heißer Tipp in Österreich ist die Hagebutte. Oder wie wir im Burgenland dazu sagen „Heijtschal“ ;)

Sie enthält 10-20x mehr Vitamin C als Zitronen und wächst gratis am Wegesrand.
Ein weiterer Tipp sind Vogelbeere, Schlehe und natürlich der Sanddorn.

Wie du diese Wildfrüchte am besten zu dir nimmst?

Dafür kann ich dir den Blog von Blatt & Dorn empfehlen. Sie ist eine richtige Kräuterhexe und hat viele Tipps parat.
Mehr dazu unter: https://www.blattunddorn.at/wildobst-richtig-sammeln-und-verarbeiten/ oder auf ihrem Instagram Kanal @blattunddorn.

Halte folgende Körperstellen gut warm

Auch wenn bauchfrei und knöchelhohe Jeans seit einiger Zeit wieder voll im Trend sind … etwas Gutes tust du dir damit nicht.

Sowohl der Unterbauch, als auch die Nierenzone, der Innenknöchel und die Fußsohle sind allesamt Bereiche, an denen der Nierenmeridian verläuft.
Die Nieren brauchen und lieben es warm. Sie sind sozusagen das Lagerfeuer in deinem Körper.  Hier ist der Ursprung dafür, wie warm es dir ist oder eben auch nicht.

Drum: lange Hosen, dicke Socken, ggf. Nierenwärmer – das freut die Nieren und die Kälte tut sich schwerer in deinen Körper einzudringen!

Sei lieb zu deiner Milz und iss möglichst viel warm & gekocht

Gerade oben haben wir von der Kälte gesprochen, die von außen in dich eindringt. Aber Kälte kann man auch innerlich zuführen und zwar mit der falschen (zu kühlenden) Ernährung.
Damit ist eine Erkältung quasi vorprogrammiert.

Welche Lebensmittel tun dir in der nass-kalten Jahreszeit besonders gut?

  • lang gekochte (Kraft-)Suppen
  • Eintöpfe
  • viel aus dem Backrohr
  • Wild und Lamm
  • Wurzelgemüse
  • wärmende Gewürze und Küchenkräuter wie z.B. Zimt, Anis, Ingwer, Rosmarin, Thymian etc.

Achtung: Für Menschen, denen eh immer gut warm ist und die tendenziell an Trockenheit leiden (viel Durst, trockene Kehle, Haut, ggf. rote Zunge etc.): o.g. Ernährungsempfehlungen in Maßen und mit Vorsicht anwenden.

PS: Warum die Milz? In der TCM steht die Milz als Synonym für den gesamten Verdauungsapparat. Die Milz wandelt sämtliche zugeführten Lebensmittel um und produziert essentielle Energie sowie wertvolles Blut.

Meide folgende Lebensmittel, die kühlen und verschleimen

In der nass-kalten Jahreszeit solltest du auf folgende Lebensmittel verzichten, da sie allesamt kühlend wirken und Kälte & Feuchtigkeit in deinem Körper fördern – sprich eine Erkältung begünstigen würden.

  • Rohkost wie z.B. Smoothies, Salate, Obstsalat
  • Milchprodukte
  • Bananen (stark kühlend und verschleimend)
  • Lebensmittel aus dem Tiefkühler, Eiscreme, Eiswürfel
  • Industriezucker
  • o.g. Zitrus- & Südfrüchte
  • Mineralwasser & Soda
  • Sojaprodukte

Nutze folgende ätherische Öle zur Raumluftdesinfektion

Sowohl Zitrusöle, als auch Nadelhölzer haben als Hauptinhaltsstoff die sogenannten „Monoterpene“. Diese wirken besonders antiviral, antibakteriell und kurbeln außerdem dein Immunystem an.

Zitrusöle wirken zusätzlich nachweislich stimmungsaufhellend und sind daher ein guter Griff für Menschen, die zu Winterdepression neigen.

Folgende Öle sind zu empfehlen:

  • Zitrusöle: Zitrone, Limette, Orange, Grapefruit, Mandarine, Bergamotte, Litsea, ..
  • Nadelhölzer: Riesentanne, Weißtanne
  • Ravintsara CT 1,8 Cineol (aufgrund sekretlösender Wirkung nur bei Menschen & Kindern, die selbstständig und adäquat aufhusten und abschlucken können)
  • Zimtrinde (zählt nicht zu den monoterpenhaltigen Ölen, wirkt jedoch ebenso stark desinfizierend)

Um den Keimen erst gar keine Chance zu geben kannst du täglich zwischen 3-6 Tropfen (je nach Raumgröße) in einen Diffuser geben und damit die Raumluft frisch halten.

Achtung:

Bei Verwendung von Duftlampen mit Teelicht bitte darauf achten, dass die Flamme mind. 10cm von der Wasser-Öl-Mischung entfernt ist, ansonsten ist die Lampe kontraproduktiv, da sie die wertvollen Inhaltsstoffe durch Erhitzung zerstört!

Nimm Ingwer an nass-kalten Tagen zu dir

Frischer Ingwer wirkt lt. TCM stark wärmend und zerstreuend. Durch seine Wirkung sorgt er dafür, dass wir ins Schwitzen kommen und etwaige klimatische Faktoren wie z.B. Kälte und Nässe direkt wieder aus dem Körper manövriert werden, bevor sie eine patzn Erkältung auslösen können.

Wenn du z.B. an nass-kalten Tagen viel draußen spazieren oder am Christkindlmarkt warst, gönn dir im Anschluss 1 Tasse Tee mit frischem Ingwer (für mehrere Minuten am Herd aufgekocht).

Achtung: Für hitzige Menschen mit Trockenheitsneigung nur mit Vorsicht zu genießen. Ebenso bitte nicht im Übermaß und täglich anwenden z.B. 1L jeden Tag.

Diese Tools stärken dein Immunsystem “Wei Qi” – praktiziere das daher so oft wie möglich

Lungen Meridian Dehnung

Der Lunge wird in der TCM auch das Abwehrsystem zugeschrieben. Regelmäßige Dehnungen, die den Lungen Meridian adressieren, helfen daher dein Immunsystem („Wei Qi“) anzukurbeln.

So geht´s:

  1. verschränke deine Daumen hinter dem Rücken, die Zeigefinger sind gestreckt, die restlichen Finger “eingeklappt”
  2. hüftbreiter Stand, Schultern nach hinten/unten bringen, das Herz öffnen, tief einatmen, Körper lang machen
  3. in die Knie gehen, Arme so weit als möglich nach vorne/oben Richtung Kopf bringen, dabei tief ein- und ausatmen, Schultern entspannen und „weg von den Ohren“, Beine können gestreckt sein (müssen aber nicht)

Dehnung für 1-2 Minuten halten

danach die Daumen andersrum verhaken und wiederholen

Atemübungen

Regelmäßige Atemübungen sowie frische Landluft und Aufenthalte in der Natur sind weitere Möglichkeiten um deine Lunge zu stärken.

Waldbesuche

Weiter oben habe ich bereits erwähnt, dass Nadelhölzer eine stark antibakterielle und antivirale Wirkung aufgrund der enthaltenen Monoterpene haben.
Das gilt natürlich nicht nur für die flüssige Form der ätherischen Öle, sondern auch für die Bäume in ihrer Ursprungsform.
Weiters wirken Aufenthalte im Wald entspannend und stressreduzierend, was sich wiederum positiv auf das Immunsystem auswirkt.

Dreifach Erwärmer 5 (3E 5) – Akupressur, wenn sich etwas ankündigt

Dieser Akupunktur Punkt nennt sich auch „äußeres Passtor“. Er sorgt, ähnlich wie der Ingwer, dafür, dass in den Körper eingetretene Kälte möglichst schnell wieder hinaus befördert wird.
Am meisten wirksam ganz zu Beginn einer Erkrankung.

Wo ist der Akupressurpunkt?

Wenn du 3 Finger an der Handgelenksfalte anlegst, in der Mitte deines Unterarmes (siehe Foto).

Drücke den Punkt in kleinen kreisförmigen Bewegungen über mehrere Minuten auf beiden Armen, wenn sich bei dir eine Erkältung anbahnt. Du kannst dies beliebig oft wiederholen.

Cajeput & Co. – ätherische Öle, wenn sich bereits eine Erkältung anbahnt

– Cajeput

– Eucalyptus globulus (erst ab 6J. aufgrund Gefahr des Glottiskrampfes mit Atemnot und Erstickungefahr)

– Eucalyptus radiata

– Lemongrass

– Myrte Türkei CT 1,8 Cineol (nur bei Menschen und Kindern, die selbstständig und adäquat aufhusten und abschlucken können)

– Ravintsara CT 1,8 Cineol

– Lavendel fein

Alle Öle können zur Raumbeduftung im Diffuser angewendet werden.

Bei Verwendung von Duftlampen mit Teelicht bitte darauf achten, dass die Flamme mind. 10cm von der Wasser-Öl-Mischung entfernt ist, ansonsten ist die Lampe kontraproduktiv, da sie die wertvollen Inhaltsstoffe durch Erhitzung zerstört.

Rezeptur für eine Einreibung:

1 Tropfen Ravintsara
1 Tropfen Cajeput
1 Tropfen Lavendel

auf 15ml Pflanzenöl z.B. Olivenöl

Für Kinder unter 6 J.: 2 Tropfen Cajeput und 1 Tropfen Lavendel mischen.
Bis zu 3x tgl. Brustbereich und Fußsohlen einreiben.